Regierungspräsidium verleiht Gewerbliche Schule Künzelsau das Präventionssiegel des Landes. In einer Feier zur Verleihung des Siegels „stark.stärker.Wir“ überreichten die Präventions-beauftragten des Regierungspräsidiums Stuttgart, Margit Bauer und Sabine Kutterolf-Ammon, der Schule das offizielle Türschild mit dem Logo des Präventionskonzepts. Michael Bäuerle vom Präventionsteam der Schule und Schulleiterin Ruth Henn nahmen die Auszeichnung entgegen.
In ihrer Festansprache blickten die Vertreterinnen des Regierungspräsidiums zurück auf das traumatische Ereignis des Amoklaufs von Winnenden am 11. März 2009. Damit so etwas nie wieder passieren würde, habe der Baden-Württembergische Landtag damals beschlossen, ein flächendeckendes Präventionskonzept für die Schulen des Landes auf den Weg zu bringen: stark.stärker.Wir. Mit diesem Konzept sollten Schülerinnen und Schüler auf der „Ebene des Einzelnen, der Klasse und der Schule“ angesprochen werden, so Bauer. „Hierbei geht es nicht nur um kognitive Aspekte, sondern um den Erwerb und die Förderung von Lebenskompetenzen“. Wie die Idee des Präventionskonzepts nun umgesetzt werden kann, dafür sei die Gewerbliche Schule Künzelsau ein sehr gutes Beispiel, so Sabine Kutterolf-Ammon. Bereits seit 2007 gebe es Projekte wie den Gesundheitsparcours, der in Zusammenarbeit mit dem kommunalen Suchbeauftragten des Hohenlohekreises, Jo Gallinat, entwickelt worden war. Seither würden „Programme, Aktionen und Projekte durch- und weitergeführt“, in guter Zusammenarbeit von „externen Präventionspartnern“, wie Polizei und Gesundheitsamt, und „internen Unterstützungspartnern“, wie der Schulsozialarbeit oder den Präventionslehrkräften.
In einer eindrücklichen Bilderschau zeigte die Schule ihren Gästen dann ganz konkret, um was es gehen kann: Konzentrierte, gespannte aber auch fröhliche Gesichter von Schülerinnen und Schülern waren etwa bei einer Bewährungsprobe am Klettersteig in Oberjoch im Allgäu, bei der Mutprobe auf der Himmelsleiter oder beim Vertrauensspiel „Blindenführung“ zu sehen. „Diese Projekte verbessern das Klassenklima, indem sie das Selbstbewusstsein des einzelnen stärken, aber auch gegenseitiges Vertrauen fördern,“ so Michael Scholl, der als Berufstheorie-Lehrer seit Jahren das erlebnispädagogische Projekt „Project Adventure“ durchführt, das ein wichtiges Glied im Präventionscurriculum der Schule ist.
Ursula Mühleck, Dezernentin für Familie, Bildung und Gesundheit des Landratsamts Hohenlohekreis, zeigte sich überzeugt von der Bedeutung schulischer Präventionsarbeit: Schule müsse Schülerinnen und Schüler stark machen, damit sie nicht zu Suchtmitteln, Drogen oder gar Gewalt greifen, weil sie keinen anderen Ausweg mehr sehen würden. Als Vertreterin des Schulträgers dankte sie allen an der Präventionsarbeit Beteiligten. Und an die Schülerinnen und Schüler gewandt sagte sie: „Wir freuen uns außerordentlich, dass ihr Prävention als einen Lebensbaustein für ein gelungenes, erfülltes Leben in einem stabilen Umfeld seht. Denn nur zusammen sind wir stark!“